Schloss Rochlitz

Schloss Rochlitz

Schloss Rochlitz_1920

Auf nach Sachsen!

Hier thront direkt an der Zwickauer Mulde das Schloss Rochlitz.

Soweit, so schön – immer  auch ein Besuch wert. Hellhörig wird man erst, wenn man die historische Bezeichnung der beiden Türme liest:  Finstere und Lichte „Jupe“ !

Meine Anfrage zum Ursprung der Namensgebung fiel dann folgendermaßen aus:

Sehr geehrter Herr Jupe,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die Frage nach der Herkunft der historischen Bezeichnung für die beiden Zwillingstürme „Finstere Jupe“ und „Lichte Jupe“ ist nicht eindeutig geklärt. In den historischen Dokumenten ist kein direkter Hinweis zu finden. Die historische Regionalgeschichtsforschung fand jedoch einen Verweis in einer nicht mehr erhaltenen Stadtchronik des 16. Jhd. , die die Schlosstürmewie folgt beschreibt: „Diese Thürme sind unsern Meißnischen Junckern wohl bekannt. Mann nennet sie die Rochlitzer Jupen: Wer sie an hat, der erfreuret (erfrieret) nicht, so fressen ihn auch die Wölfe nicht“ (Melchior Mathesius, Bürgermeister und Stadtchronist, * 1568). Hier wird demnach sinnbildlich auf die mittelhochdeutsche Bezeichnung für „Jacke“ Bezug genommen. Die Türme werden – wegen ihrer Funktion als Gefängnis – als unfreiwillig zu tragende steinerne Jacke bezeichnet. Inwieweit das aber die Grundidee für die Namensgebung war, bleibt aber fraglich.“

Foto Schloss Rochlitz Torsten Jupe

Ein Besuch des Schlosses im Mai 2020 ließ einem bei der Betrachtung der Kerkerräume in einem der Jupschen Türme vor Ehrfurcht erzittern – kein schöner Ort.

Mehr Informationen zum Schloss Rochlitz findet ihr hier: www.schloss-rochlitz.de

Und auch das gehört hier mit rein:   In den Verlustenlisten des 1. Weltkrieges erscheinen zwei Jupes (Kurt und Richard), die im Jahre 1915 als „verwundet“ geführt wurden. Sie sind also Ende des 19. Jh. geboren worden und lebten 1915 – in Rochlitz, Sachsen.

Sollte es noch Nachfahren der Rochlitzer „Jupes“ geben – meldet euch bitte!!!