Woher – Wohin

Woher – Wohin

Jupe Juppe Historisches Karte 1400 alt

Woher kommen wir?

Da stehen wir noch ziemlich am Anfang einer möglichen Antwort. Stand 2020:

Die bisher älteste Spur führt nach Mittelhessen, ins heutige Städtedreieck Dortmund – Hannover – Frankfurt. Dort wird 1424 in Spangenberg bei Kassel ein Jägermeister namens Gerlach Jupan erwähnt.

Zur Erklärung: ___an  steht für die männliche Ausrichtung eines Fammiliennamens und ___in  für die weibliche !

Der Vater dieses Jägers hieß Claus Jupan und ist etwa um das Jahr 1350 geboren worden! Und das ist doch schon mal ganz ordentlich!

Gerlachs Nachfahren, die ab dieser Generation als „Juppe“ bezeichnet werden, erwerben die Bürgerrechte in Spangenberg, dann in Kassel und letztendlich in Marburg an der Lahn. Berufe wie Steinmetz, Bildhauer, Stadtbaumeister und Goldschmied lassen aufhorchen und die vorsichtige Aussage zu: Solides Handwerk mit dem Streben nach Perfektion scheint uns „Jupes / Juppes“ im Blut zu liegen 😉

Eine weitere Spur führt nach Schlesien ins heutige Polen. Schlesien wurde etwa ab 1350 (die Zahl kennen wir doch?) mit deutschen Siedlern ergänzend zu den einheimischen polnischen und slawischen Bauern besiedelt. Dörfer wurden gegründet, nach deutsch Maßstäben erbaut und verwaltet.

Unter diesen Neusiedlern muss auch mind. eine Familie „Jupe“ dabei gewesen sein, denn im Jahre 1576 erstellt die katholische Kirche ein „Verzeichnis der Huben (Grundstücke) und Erbuntertanen im Neiße Gebiet“. In diesem Verzeichnis finden sich in vier Dörfern sechs Familien mit den Namen „Jupe“, aber keine mit „Juppe“. Die ältesten Kirchbucheintragungen, die heute noch im „Mormonenregister“ zu finden sind, geben uns aber in genau diesen Dörfern die Schreibweise „Juppe“ zur Hand!? (mehr dazu im Kapitel „Schreibweisen & Kurioses )

1543 kauft der spätere Bauer und Erbscholze Christoph Juppe das Gut Nr. 15 in Winsdorf im Kirchspiel Deutsch Wette. Sein Geburtsjahr kann man etwa um das Jahr 1515 ansetzen. Damit ist er der bisher nachweisbar älteste „Jupe/Juppe“ in Oberschlesien.

In den folgenden 430 Jahren haben wir uns als Bauern, Gärtner, Häusler, Inlieger, aber auch als Weber, Bleicher, Schneider, Schmied, Tischler und Schuhmacher verdingt. Auch einen „herrschaftlichen  Koch“  brachten wir „Jupes/Juppes“ hervor. Wie man sieht, solides Handwerk mit dem Streben nach Perfektion zeichnete uns „Jupes/Juppes“ auch in Schlesien aus.

Ein weiteres Verbreitungsgebiet des Namens „Jupe / Juppe“ liegt im heutigen Sachsen. Hier habe ich bis jetzt allerdings noch keine Forschungen betrieben. Vielleicht ein „Betätigungsfeld“ eines weiteren Sippenforschers unter uns Jupes/Juppes!?

Auch das Thema „Auswanderung“ ist an uns „Jupes/Juppes“ nicht vorbeigegangen. Nach bisherigen Erkenntnisstand verließen in den Jahren 1880 bis 1933 ca. 75 – 100 „Jupe/Juppes“ über Bremerhaven oder Hamburg die Heimat. Brasilien und die USA waren bevorzugte Zielländer. Aber auch bei diesem Thema ist noch sehr viel Forschungsarbeit notwendig – die „Jupes/Juppes“ in Übersee sind zahlreich – und suchen irgendwann ihre Vorfahren!

Und noch ein Thema darf bei der Erforschung unseres „tuns“ nicht vergessen werden : das Soldatenleben !

Seit Friedrich d. II 1742 Schlesien besetzte, wurden (und das sicher nicht immer ganz freiwillig) alle Untertanen, die einen preußischen Soldatenrock trugen auch als solche in den Trauungs- und Taufbüchern geführt. Auf bisher 15 preußische Musketiere, Grenadiere und Kanoniere unter uns „Jupes/Juppes“ komme ich z.Z. Sie dienten entweder im X. Neißer Batalionsregiment oder im 32. Infanterieregiment zu Fuß. Bei vielen ist das Schicksal leider nicht mehr so einfach zu klären.

Die Verlustenlisten der Reichsarmee des 1. Weltkrieges geben aktuell bei den „Jupes“ 30 verschiedene Personen an, wobei 10 Todesfälle durch Kriegseinwirkung zu beklagen sind. Schaut man bei den „Juppes“ rein sind es sogar 36 Erwähnungen, wobei 14 „Juppes“ ihr noch junges Leben ließen.

Die verheerenden Auswirkungen des 2. Weltkrieges auch unter uns „Jupes/Juppes“ habe ich erst beginnend mit den Listen des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge erfasst. Und auch diese Listen sind lang und lückenhaft. Auf jeden Fall noch ein wichtiges Forschungsgebiet für die Zukunft!

1945/46 waren für viele „Jupe/Juppe“ schwere Schicksalsjahre, wurden sie doch durch Flucht und Vertreibung in alle übriggebliebenen deutschen Teile verstreut. Und da leben wir Nachfahren z.T. heute noch, kennen aber unsere früheren Verwandten und Bekannten nicht mehr.

Sich an sie zu erinnern und vielleicht neue Verbindungen zwischen uns „Jupes/Juppes“ zu knüpfen ist ein großes Ziel dieser Seite!